Fragen & Antworten
Die Größe der Entzündung spielt heute keine Rolle mehr - durch eine Wurzelbehandlung mit dem Mikroskop können die Bakterien nahezu vollständig aus dem Zahn entfernt werden. Dies führt in den folgenden Wochen und Monaten zu einer Ausheilung der Entzündung. Bei einer großen Entzündung dauert es etwas länger.
Zysten sind sehr selten (ca. 1-3%) und auf einem Röntgenbild nicht zu erkennen. Ob es sich bei einer Kieferknochenentzündung um eine Zyste oder normales Entzündungsgewebe handelt lässt sich nur durch eine Untersuchung nach Entfernung und Einschicken des Entzündungsgewebes in einem Labor feststellen. Auch Zysten können sich nach einer erfolgreichen Wurzelbehandlung mit dem Mikroskop zurückbilden und auflösen. Daher ist diese Behandlungsmethode bei allen Entzündungsprozessen im Kieferknochen sinnvoll und immer die erste Wahl.
Gerade bei Herzerkrankungen und Endokarditisgefahr ist es wichtig, dass keine Entzündungen an Zahnwurzel oder Zahnfleisch vorliegen. Es wird sogar diskutiert, ob nicht viele Herzerkrankungen durch Zahnfleisch und Zahnentzündungen mitentstehen.Die Entfernung des Zahnes ist ein wesentlich invasiverer und gefährlicherer Eingriff als eine Wurzelbehandlung. Bei der Zahnentfernung kommt es zu einer massiven Ausschwemmung von Bakterien in die Blutbahn. Zudem kommen Risiken der Wundinfektion und andere Komplikationen hinzu. Bei einer Wurzelbehandlung mit dem Mikroskop arbeitet der Zahnarzt nur im Wurzelkanal und durch frühzeitiges und intensives Spülen verhindert er, dass es zu einer Verschleppung und Streuung der Bakterien in den Körper kommt. Dennoch kann man gerade bei Hochrisikopatienten eine Antibiotikaprophylaxe durchführen. Wir informieren Sie gerne über Ihr individuelles Risiko.
Die Wurzelbehandlung stellt die letzte Möglichkeit dar den Zahn erhalten zu können. Sie ist die einzige Alternative zur Entfernung des Zahnes. Ein verloren gegangener Zahn muss durch Zahnersatz (z.B. eine Brücke oder ein Implantat) ersetzt werden.
Von der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung wird die Erfolgschance einer unkomplizierten Erstbehandlung mit bis zu 95% angegeben. Bei einer Wiederholung der Wurzelbehandlung und bei komplexen Fällen, bei denen entsprechend ungünstigere Ausgangsvoraussetzungen vorliegen, wird die Erfolgsquote immer noch mit über 80% angegeben. Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese hohen Erfolgszahlen nur durch den konsequenten Einsatz der neuesten Behandlungsmethoden und Behandlungstechniken erreicht werden können.
Jeder medizinischen Therapie sind Grenzen gesetzt. Es kann in seltenen Fällen vorkommen, dass es so nicht möglich ist eine Infektion zu beseitigen. Manchmal muss zusätzlich ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um den Zahn erhalten zu können.
Mit den heutigen Anästhetika (Betäubungsmitteln) können Schmerzen sicher ausgeschaltet werden. In den meisten Fällen wird ein bestehender Schmerz erst durch eine Wurzelbehandlung beseitigt. in einigen Fällen kann der Zahn nach der Behandlung für kurze Zeit sensibel sein. Dies ist meist eine Folge der vorangegangenen Infektion.
Jeder Zahnarzt hat während seiner Ausbildung die Grundprinzipien der Wurzelkanalbehandlung gelernt und kann damit eine einfache Wurzelkanalbehandlung durchführen. Bei vielen Zähnen ist die Durchführung einer erfolgreichen Behandlung jedoch sehr schwierig. Eine langfristig erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung benötigt zusätzliches Spezialinstrumentarium (Mikroskop), Wissen und Erfahrung. Aus diesem Grunde gibt es in vielen Ländern Fachärzte für Endodontie. In den USA und der Schweiz gibt es diese schon seit 20 Jahren und sehr viele Wurzelbehandlungen werden von Spezialisten durchgeführt.
Viele wurzelbehandelte müssen nach der Wurzelbehandlung noch weiterversorgt werden. Ob der Zahn nach der Behandlung eine Krone/Teilkrone, ein Inlay oder lediglich eine Füllung benötigt hängt von der Vorschädigung des Zahnes, also der Größe des Lochs oder der alten Füllung/Versorgung ab. Keinesfalls müssen aber alle wurzelbehandelten Zähne mit Kronen oder Teilkronen versorgt werden.
Bei einer Wurzelbehandlung sind vor, während und nach der Behandlung Röntgenaufnahmen notwendig, um einen sicheren und kontrollierten Behandlungsverlauf zu gewährleisten. Während einer Schwangerschaft kann man auf diese Aufnahmen verzichten, die Behandlung wird dann jedoch oft erst nach der Entbindung zu Ende geführt.
Übrigens: Auch während der Schwangerschaft ist eine Wurzelbehandlung ohne Gefahren für das ungeborene Kind möglich.